Haselmühl. (ref) Der tschechische Meister Viktoria Pilsen kommt mit sieben Nationalspielern, Trainer Miroslav Koubek trifft nach 20 Jahren viele alte Bekannte – und rund 650 Zuschauer sorgen für eine ansprechende Kulisse beim Benefizspiel in Haselmühl.
Bunt gemischt für einen guten Zweck: Die tschechische Meistermannschaft von Viktoria Pilsen (rote Trikots), die Auswahl (grün), Sponsoren und Verantwortliche des ASV Haselmühl sowie Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl (rechts). |
Pilsen gegen eine regionale Auswahl – und der Erlös aus dieser Partie samt Spenden geht an den Verein „Amberger Kinder helfen“, der mit diesem Geld eine Pflegefamilie mit einem schwerbehinderten sechsjährigen Mädchen unterstützt. „Eine prima Sache. Ich hoffe, dass sie das Geld zusammenbekommen, das sie brauchen“, sagt Koubek, der vor zwei Jahrzehnten Trainer des 1. FC Amberg war, und den an diesem Abend zahlreiche Weggefährten aus jener Zeit umarmen. „Ein Beweis, dass ich damals anständig war“, schmunzelt der 63-Jährige, der den Meisterpokal mitgebracht und beim Sportheim des ASV Haselmühl aufgestellt hat.
30 Sekunden
Ein schnelles Gegentor wollte Auswahlcoach Axel Malich vermeiden – selten hat er in seiner aktiven Zeit als Trainer ein schnelleres gesehen: Nach nur 30 Sekunden überwand Julian Ceesay (FC Amberg) seinen früheren Mannschaftskameraden Stephan Pröls (FV Vilseck) mit einem Eigentor.
Ins Tor tragen
1:0 führte die tschechische Meistermannschaft von Miroslav Koubek, doch dem gefiel bei weitem nicht alles, was er auf dem Platz des ASV Haselmühl sah. Von der ersten Minute an brüllte er Kommandos an seine Spieler – doch die „sind halt Tschechen, die wollen den Ball ins Tor tragen“, kommentierte wiederum Auswahl-Keeper Pröls. Denn Chancen hatten sie genug, ballerten aber links, rechts vorbei oder übers Tor. Der Gastgeber – eine Auswahl regionaler Spieler, angeführt von sechs Kickern des Regionalligisten FC Amberg – hatte genau drei Chancen in der ersten Hälfte: Eine davon verwandelte Dominik Siebert (DJK Ensdorf) zum überraschenden und vom Publikum heftig beklatschten 1:1. So musste der Champions-League-Teilnehmer von 2013 sich eine etwas lautere Ansprache von Koubek in der Pause anhören. Der Trainer wechselte zehn neue Leute ein – das bewirkte im zweiten Abschnitt eine deutlich schnellere Gangart des Meisters aus Pilsen. „Mit dem Außenrist, boah ey, das sind echte Profis“, kommentierte ein kleiner, höchstens zehn Jahre alter Junge, einen gekonnten Pass von Roman Hubik über 30, 40 Meter. Die Auswahl kam lange Zeit nur noch über die Mittellinie, wenn sie Anstoß nach einem Tor hatte. Das war noch dreimal der Fall, ansonsten verhinderte Tim Ebner (SC Ettmannsdorf), der im zweiten Abschnitt im Auswahl-Tor stand, mit Glanzparaden Schlimmeres. „Das Spiel ist so gelaufen, wie erwartet. In der ersten Hälfte waren wir zu langsam im Kopf, in der zweiten haben wir den Druck erhöht“, sagte Koubek.
Guter Trainingspartner
„Ich glaube, wir haben einen ganz guten Trainingspartner abgegeben“, meinte Axel Malich, der seine Mannen lobte: „Wir haben uns überraschend gut gehalten. Man hat nicht gesehen, dass die Mannschaft noch nie so zusammengespielt hat.“
(oberpfalznetz.de)